Im Mai und Juni bringen Ricken ihre Kitze meist im hohen Gras zur Welt. Wegen ihres sogenannten Drückinstinkts laufen die Jungtiere bei drohender Gefahr nicht weg, sondern ducken sich flach ins hohe Gras und bleiben dort unbeweglich liegen. Dank der typischen weißen Punkte auf dem Rücken und dem fehlenden Eigengeruch sind sie so gut vor Räubern geschützt, aber auch für Landwirte, die im Frühsommer die erste Mahd durchführen, mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. So fallen jährlich zwischen 50 000 und 100 000 Rehkitze dem Mähtod zum Opfer. Überwachung aus der Luft in Verbindung mit Wärmebildtechnik sei die effektivste Methode, um die Kitze zu retten, erklärte das Bundeslandwirtschaftsministerium im Jahr 2022.
Bereits im Jahr 2021 startete unser Projekt zur Rehkitzrettung mit der Jägervereinigung Bruchsal. Die von Kreisjägermeister Werner Ritter, seinem Stellvertreter Dr. Thomas Eichkorn und dem Verantwortlichen unserer Drohneneinheit erarbeitete Kooperation sieht vor, dass Wiesen und landwirtschaftliche Flächen mit unserem Multikopter abgesucht werden können. Hierfür stehen alle Mitglieder der Drohneneinheit und weitere ehrenamtliche Helfer zur Verfügung. Zusammen mit den Jagdpächtern der entsprechenden Reviere werden die Aktionen durchgeführt. Beim systematischen Überfliegen der Wiesen vor der Mahd werden Infrarotbilder von der Drohne an die Piloten übertragen. Die Rehkitze sind aufgrund ihrer Körpertemperatur in den frühen, kühleren Morgenstunden deutlich zu erkennen.
Hier geht es zur Kooperation mit der Jägervereinigung Bruchsal.